Russland-Konferenz 2020

15 January 2020, Wednesday

IHK lädt ein.

Russland-Konferenz „Wachstumsbranchen in herausfordernden Zeiten“.

 

Die IHK Düsseldorf hat mit Unterstützung der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer am 15. Januar 2020 die traditionelle Russland-Konferenz mit dem Titel „Wachstumsbranchen in herausfordernden Zeiten“ im Nikko-Hotel in Düsseldorf durchgeführt.

Begrüßt wurden die 150 Teilnehmer von Andreas Schmitz dem Präsidenten der IHK Düsseldorf und Prof. Dr. Andreas Pinkwart, dem Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW sowie Thomas Geisel, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf und Valery Sidorov, dem stellv. Generalkonsul der Russischen Föderation in Bonn. Die Einleitung in die Thematik übernahmen Miguel Berger, Leiter der Wirtschaftsabteilung vom Auswärtigen Amt in Berlin und Matthias Schepp, der Vorsitzende des Vorstandes der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Moskau.

Anschließend wurde die Konferenz von Aaron Röschke, dem Leiter des Russland Kompetenzzentrums Düsseldorf und Felix Neugart, dem Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf, sowie Dmitrij Kononenko, dem Bereichsleiter Digitalisierung und Zukunftstechnologien der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Elena Matekina, Head of Business Unit CC&Russia bei NRW.Invest in Düsseldorf moderiert. Interessante Vorträge als Orientierungshilfe für den interkulturellen Überblick und lebhafte Diskussionen ließen die Teilnehmer sich aktiv beteiligen.                                                                       

Auch in herausfordernden Zeiten bietet die russische Wirtschaft viele Möglichkeiten für deutsche Unternehmen. Im Rahmen der Konferenz wurde aktuelle Bestandsaufnahme der wirtschaftspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland vorgestellt. Experten referierten in welchen Branchen Geschäftschancen für deutsche Unternehmen bestehen und gaben Einblicke in die erfolgreiche Strategie des Marktwachstums.

Der russische Markt hat enormes Wachstumspotenzial, was für den Markteintritt seitens Investoren spricht, allerdings werden diese Möglichkeiten aufgrund von wirtschaftspolitischen Hürden wie US– und EU-Sanktionen sowie Gegensanktionen, sich ruhendem Realeinkommen, schwieriger Kapitalbeschaffung für Investitionen und Hemmnissen innerhalb der Außenhandelspolitik abgebremst. Trotz der günstigen Lage zwischen Asien und Europa und des Rohstoffreichtums erreicht der russische Markt nicht die Dynamik anderer Schwellenländer. Drei große US-Ratingagenturen Moody's, Fitch und Standard & Poor's vergaben Russland die Bonitätsbeurteilung BBB (triple B), was für durchschnittlich gute Kreditwürdigkeit spricht. Die russischen Importsubstitutionen erweisen sich als hemmend für die europäischen Unternehmen. Als Lösung hierfür wird die lokale Produktanfertigung angesehen, wodurch die Einfuhrbeschränkung vermieden und die Wertschöpfung der jeweiligen Unternehmen enorm erhöht werden kann. Aufgrund von der Verteuerung der Importe infolge vom Rubelverfall, bekommen die Hersteller aus China mit ihren preisgünstigen Maschinen und eigener Finanzierung den eindeutigen Vorsprung.

Die Zukunftspläne der Regierung beinhalten Maßnahmen zur Wachstumsstrategie, deren Umsetzung für das Jahr 2021 zugesichert ist. Es werden mithilfe von 13 nationalen Entwicklungsprojekten Investitionen u.a. in die Infrastruktur, ins Gesundheitswesen, den Wohnungsbau, die Digitalisierung und Kommunalwirtschaft getätigt. Deutsche Unternehmen gehören zu den aktivsten ausländischen Investoren. Die Stagnation der Marktsituation sowie Diversifizierung lassen die Marktteilnehmer nichtsdestotrotz zuversichtlich in die Zukunft blicken. Laut Bundesbank sind die Netto-Direktinvestitionen im Jahr 2018 auf fast 3,3 Milliarden Euro angestiegen und wiesen damit den höchsten Wert seit der Weltfinanzkrise 2008/2009 auf. Unter den wichtigsten Zielbranchen sind die Agrar-und Lebensmittelbranche, der Fahrzeug- und Maschinenbau, die Digitalisierung und die chemische Industrie.

Damit auch russische Unternehmen erfolgreich exportieren können, wurden Aspekte wie Erhöhung der Produktqualität, Senkung der Produktionskosten und der After-Sales-Service genannt. Hierfür werden seitens der Regierung bis zum Jahr 2024 rund 700 Millionen Euro u.a. für Umschulungsmaßnahmen und Vergabe von günstigen Krediten für Technologiekäufe gewährt. Die regionalen Unternehmen sollten zielgerichtet ihre Produktionsabläufe effizient durchführen und Logistik optimieren, damit für den jährlichen Produktionszuwachs Fakten sprechen.

Im aktuellen Report zur Geschäftsfreundlichkeit hat Russland deutliche Fortschritte gemacht und unter den BRIC-Staaten den Status der bestplatzierten Volkswirtschaft erhalten. Nun ist es das gemeinsame Ziel aller Marktteilnehmer gegenseitige wirtschaftspolitische Affinität zu entwickeln, Lokalisierungspolitik anzupassen und interkulturelle Kommunikation stetig zu verbessern.

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